ÖL-AKTIEN: Aktien-Betrachtung nach dem Doppel Crash
Welche Aktie kaufen?
Der Corona Virus Covid-19 hat uns seit über drei Monaten fest im Griff und beeinflusst unser Leben wie es noch nie passiert ist. Begriffe wie Quarantäne gehören zum Standartwortschatz eines jedem.
Dies hat
nicht nur auf unser Privatleben Auswirkungen, sondern auch extrem auf
die Wirtschaft im Land und wird es auch weiterhin haben. Gefühlt
wurde alles gestoppt.
Die ersten Lockerungen wurden durchgeführt,
doch niemand weiß wie viele Insolvenzen es geben wird.
Das sehen
wir auch an der Börse. Eine nie dagewesene Situation löste den
zweitgrößten Crash der 30-jährigen Börsengeschichte aus!
Doch
wie lange zieht sich der Corona-Crash noch weiter? Kommt die große
Depression auf der Welt?
Welche Aktien ich aktuell beobachte und ob, warum und wann ich sie kaufen werde.
Bemerkung: Auf viele Aktien bin ich Dank dem Dividendenalarm von Alex Fischer aufmerksam geworden. Danke hierbei an seine für mich immer sehr hilfreiche Unterstützung und Anregungen.
Die Ölaktien
Sind Shell, Exxon, BP oder Total kaufenswert?
Wir betrachten hier jetzt vier der größten Ölgiganten: Shell, Exxon, BP oder Total.
Die Shell-
und die ExxonMobil-Aktie hatten wir bereits betrachtet.
(Für den
Direktlink der Artikel einfach auf den jeweiligen Namen klicken).
Zusätzlich vergleichen wir hier noch BP und Total. Welche Vor- und Nachteile haben die erwähnten Aktien und lohnt sich jetzt ein Kauf?
Die Finanzen von Shell, Exxon, BP und Total
In der unteren Tabelle findet Ihr eine Übersicht von Shell, Exxon, BP und Total über deren Umsatz, Gewinn, Verhältnis Umsatz zu Gewinn, Gesamtverbindlichkeiten, Eigenkapital, Verhältnis Eigenkapital zu Gesamtverbindlichkeiten, Dividende, Kurs und deren Dividendenrendite.
Aus den
Werten stechen folgende Unterschiede heraus.
BP hat gegenüber
den anderen Ölfirmen einen recht geringen Gewinn, obwohl die Umsätze
recht nah beieinander liegen. Das Verhältnis von Umsatz zu Gewinn
liegt zwischen 5,6% und 6,4%. Shell bietet geringere 3,6% und BP hat
nur 1,3% vorzuweisen. Das Verhältnis Eigenkapital zu den
Gesamtverbindlichkeiten beträgt bei Shell und BP knapp über 50%.
Total übertrumpft dies mit 77% und Exxon Mobil sogar mit 121%.

Aktuelle Probleme und Herausforderungen der Ölfirmen
Der Corona
Virus Covid-19 verursachte dieses Jahr einen Börsen Crash, den
sogenannten Corona Crash. Hierbei waren die Ölgiganten beim
Ausverkauf mit dabei und blieben nicht unverschont. Da aktuell die
meisten Leute daheim verweilen, keine Ausflüge mehr machen und keine
Flüge mehr durchführen, sinkt dementsprechend auch der Bedarf an
Benzin und Öl.
Die Öl-Aktien wurden aber nicht nur von der
Corona Panik drangsaliert, sondern zusätzlich vom politischen
Konflikt zwischen Saudi-Arabien, Russland und dem amerikanischen
Fracking-Öl beeinflusst. Hier hat Saudi-Arabien die Produktionsmenge
erhöht und somit das Angebot an Öl erhöht. Dadurch wurde der
Ölpreis weiter unter Druck gesetzt und fiel von seinem Januar-Hoch
bei ca. 60 Dollar für den Brent auf unter 25 Dollar ab, was zu einem
Verlust von ca. 60% führte.
Dieser Doppelschlag bekommen die Aktien zu spüren. Die Kurse verloren über 50% Ihres Wertes. Im Grunde zu recht, verdienen doch diese Firmen Geld mit dem Öl und wenn der Preis fällt, fällt auch der Gewinn.
Shell, Exxon, BP und Total kaufen oder nicht kaufen?
Was kann man aus diesen Tatsachen für Rückschlüsse ziehen?
Alle haben die gleichen Probleme zu bekämpfen, der Nachfrage-Verfall durch die Corona Pandemie und den dadurch fallenden Ölpreise. Die OPEC hat sich auf eine Drosselung der Ölförderung geeinigt, was ab Anfang Mai durchgeführt wurde. Der Ölpreis ist dadurch auf ca. 30 Dollar für den Brent gestiegen. Alle haben Ihre Aktienrückkäufe gestoppt und Sparmaßnahmen verkündet. Die Investitionen wurden herunter gefahren, bei Exxon auf 23 Milliarden Dollar, bei Shell auf 20 Milliarden Dollar und bei BP auf 12 Milliarden Dollar.
Exxon und Total halten ihre Dividende stabil, BP hat sogar seine Dividende gesteigert und Shell hat seit dem zweiten Weltkrieg zum ersten Mal überhaupt seine Dividende gekürzt und das um 66%. Shell hat allerdings in Aussicht gestellt, dass wenn sich die Lage wieder stabilisiert und der Ölpreis steigt, die Dividende wieder gesteigert werden kann. Dennoch war dies ein Schock für viele Dividenden-Investoren und Rentner, die sich auf die vermeintlich sichere Dividende verlassen haben.
Fazit
Shell hat mich wie viele aufgrund der Dividende enttäuscht und da ich diese bereits besitze, kommt für mich ein Kauf nicht in Frage. Ich halte diese Aktien allerdings und warte langfristig auf steigende Kurse.
BP schließe ich persönlich auch aus, aufgrund des relativ geringen Gewinns. Auch die Steigerung der Dividende sehe ich als gefährlich an. Diese Kombination ist explosionsfähig und die Gefahr einer Dividendenkürzung ist gegeben und damit einhergehenden fallenden Kursen kann gerechnet werden. Eine Dividendenrendite von über 10% ist zusätzlich immer mit Vorsicht zu genießen.
Total sieht von den Kennzahlen gut aus. Nur die französische Quellensteuer schreckt mich persönlich ab. Für wem die Quellensteuer nicht unangenehm ist, der kann sich hier gerne näher mit Total beschäftigen.
Auch wenn Exxon die schlechteste Aktienkurs-Performance in den letzten Jahren in der Gruppe hatte, sehe ich aktuell dort die größte Chance auf eine Erholung. Das hohe Eigenkapital wird dies unterstützen. Die Dividende ist sehr attraktiv und wird meiner Meinung nach gehalten. ExxonMobil ist nach dem Ausscheiden von Shell der einzige Dividenden-Aristokrat. Das Risiko einer Dividendensenkung ist bei anhaltender Schwäche des Ölpreises natürlich gegeben. Charttechnisch können sich hier gute Chancen ergeben.
Für Dividendenjäger, die mit schwankenden
Kursen und gewissen Risiken leben können, kann sich ein Einstieg mit
guter Dividendenrendite jetzt als Chance erweisen.
Kurzfristig
werden sich die Kurse wahrscheinlich auf niedrigen Niveau aufhalten.
Ich
wünsche euch und euren Familien viel Gesundheit und nicht panische, bewusst begründete Entscheidungsfindungen!
--> Diese Investitions-Alternative ist während dem Börsencrash in meinem Depot stabil geblieben.
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Corona-Virus gemacht? Wie geht ihr in dieser Krise jetzt weiter vor? Habt ihr bereits Aktien gekauft oder wartet ihr noch?
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